Freitag, 16. Oktober 2015
Ein Tag in... Frankfurt O/Slubice
Im milchigen Schleier des Herbstes trotten zwei Grenzgänger über den Fluss nach Osten.





Was für den Einen fremdartig ist und brodelnde Neugier entfacht, ist für die Andere ein verzerrtes Bruchstück von Erinnerung an eine Zeit, die 100 Jahre zurück zu liegen scheint.

Pläne schmieden die Beiden: nach Wroclaw, Gdansk, in die Masuren. Nur wann, ja wann?

Das Verwitterte, geerbt vom großen roten dahingeschiedenen Bruder, im aschfahlen Antlitz des Oktobers ruft in Beiden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach.





Der Verfall auf beiden Seiten des Flusses betört irgendwie und stößt zugleich ab. Der Eine sagt: Das wird auch bei Sonnenschein nicht besser. Die Andere grinst: Ja, vielleicht. Grau fügt sich in Grau.







Im Grenzland entpuppt sich der menschenleere Asphalt als Vokabeltrainer. Nicht unbedingt ordinär, aber originär, und erst recht originell.





Mit gröbster Derbheit durchschneiden Farbkleckse die diesige Ödnis am östlichen Ufer. Kürbisfratzen als Vorboten des Festes, das einst vom transatlantischen Partner hinüberschwappte.



Die Grenzgänger treten, eingehüllt in Nieselregen, den Rückzug gen Westen an. Den Magen mit pierogi ruskie und buraczki voll geschlagen, die Taschen mit kasza voll geknautscht, den Kopf mit schönen Eindrücken voll gestopft.

... comment