Freitag, 11. April 2014
So'n Käse
Man meint, Froonkreisch sei das Käseland schlechthin. Aber es hat mit Polska ernst zunehmende Konkurrenz im Osten.

Auf einem Markt für kulinarische und kunsthandwerkliche Spezialitäten, der tatsächlich als "Tour de Fromage" betitelt war, ließ ich mich überzeugen.



Alles Käse, diese Rollen.



Dieses Stückchen geräucherter Käse vom Grill mit einem Klecks Preiselbeermarmelade à la Camembert wanderte schon sehr bald nach der Fotosession in meinen Mund.



Neben dem Räucherkäse ist gleichsam Twaróg (etwa: TwAruk) zu empfehlen. Dieser wird vor allem eingewickelt in Nalesniki (etwa: NaleschnIcki; Pfannkuchen bzw. Crêpes bzw. pancake bzw. Palatschinken) verspeist.

Der Käse musste dann noch schleunigst hinunter gespült werden mit Chili-Kaffee und natürlich czekolada (etwa: TschäkolAda).



Kraków steht der Wiener Kaffeehauskultur in nichts nach, behaupte ich. Ob das dem Erbe des Habsburger Reiches geschuldet ist? Smacznego!

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Samstag, 22. März 2014
Der Gipfel der Feierlichkeiten
Eine Kommilitonin und ich waren auf einer Mission: die Besteigung des Kopiec Kosciuszki (etwa: KOpiätz KochtschiUschki), einer der vier Hügel (kopiec) Krakóws, der nach dem polnischen Freiheitskämpfer Tadeusz Kosciuszko benannt ist.

Wir erklommen ihn schwitzend und keuchend und Fahrräder schiebend.

Der Hügel versteckt sich hinter einer massiven Backsteinmauer.



Oben angekommen wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Der Wind hat die sonst so penetrante Dunstglocke vertrieben. Kraków liegt uns zu Füßen.

In der Ferne sieht man den Wawel mit seinen Kirchen und Königspalästen (das Kohlekraftwerk gehört nicht zum Ensemble!).



Herr da Vinci wäre entzückt über diesen sfumato-Effekt. In weiter Ferne erheben sich die schneebedeckten Berge der Tatra.



Da hinten wohne ich. :-)



Die große Wiese im Vordergrund heißt Blonia (BuOnia), an der ich auf dem Weg zur Uni vorbeiradel.



Es war eine schöne Weise, den Frühling zu feiern.

Am Abend fand ein Konzert im Auditorium Maximum der Uniwersytet Jagiellonski im Rahmen der Feierlichkeiten ihres 650. Jubiläums (1364 - 2014) statt.

Der Universitätschor trat auf ebenso wie eine kleine Musikkapelle und eine riesige Volkstanzgruppe.



Ich fand mich indes inmitten fünf polnischer Studierender wieder, die mir enthusiastisch die Bedeutung einzelner Musikstücke und der Trachten der Volkstänzer erklärten.

Wie ein Schwamm sog ich Klänge, Gesänge und Tänze in mir auf. Es war ein schöner Tag.

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Sonntag, 16. März 2014
Es jazzt, Digger
Jazz ist ihre Sache auch. Krakau rühmt sich - zurecht - einer lebendigen Musikszene, insbesondere in Sachen Jazz.

Mein erstes Konzert dieser Art erlebte ich hier:





Die Combo aus Pianist, Violinist, Sängerin und Kontrabassist wurde durch einen Schlagzeuger komplettiert, der ebenso gut das Stuntdouble von Jonathan Banks gewesen sein könnte.*

*Banks spielt die Rolle des Mike Ehrmantraut, Gus' rechte Hand und der Mann fürs Grobe, in Breaking Bad. ..another brother from another mother..!

Abgesehen von einer vielfältigen Musiklandschaft gibt es Fritz Kola! Ein Schluck Heimat.



*Tischchen

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Dienstag, 11. März 2014
Bar mleczny? Idziemy!
Oh, Milchbar, du Kleinod polnischer Esskultur!

Einst wurden hier vorwiegend Milchspeisen serviert.
Die Popularität stieg sprunghaft nach dem Ersten Weltkrieg.

Im sozialistischen Polen waren sie die öffentlichen Kantinen für das Proletariat.

Heutzutage sterben sie aus angesichts der Dönerbuden und hiesigen US-amerikanischen Fastfood-Ketten.

Eine Milchbar hält sich tapfer in der ul. Grodzka, den zahlreichen Studenten sei's gedankt.



Zaghaft mache ich mich mit der polnischen Küche vertraut. Vorsicht ist für Vegetarier geboten!
Denn verflixt fleischlastig ist sie, diese polnische Küche.

Heute probierte ich "pierogi ruskie z cebula" (mit Käse gefüllte Teigtaschen an gebratenen Zwiebeln) sowie "barszcz czerwony" (Rote-Bete-Suppe mit Tüften) (etwa: bArschtsch tschErwony). Bardzo dobrze smakuje/sehr lecker!

Am Sonntag schon testete ich "placki z pieczarkami" (Kartoffelpuffer an Champignonsoße) (etwa: plAtzki z pietscharkAmi):



Zu jedem Gericht darf man sich einen Salat nehmen. Der ist hier aber nicht grün, sondern entweder rot oder bunt, d.h. rote Bete oder ein Dreierlei von geriebenen Möhren, Sauerkraut und Sellerie:



Für umgerechnet 2-3 EUR pro Gericht ist von nun an regelmäßigen Besuchen einer bar mleczny nichts entgegenzubringen.

Na dann, smacznego (etwa: smatschnÄgo)! Guten Appetit!

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Sonntag, 2. März 2014
Ein rower für mich
Ich habe jetzt ein Fahrrad (Mam teraz rower)! Ich habe es heute bei Eiseskälte auf dem Flohmarkt Hala Targowa nach erbitterten Preisverhandlungen mit dem Händler erstanden. Und: es fährt!



Untergebracht ist es derzeit in meiner "Privatbibliothek", die ungeahnte Schätze der polnischen Literatur beherbergt.

Das Stöbern förderte u.a. einen ins Englische übersetzten Gedichtband von Wislawa Szymborska (1923-2012) zu Tage. Die Grande Dame der polnischen Poetenszene wurde gar mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Auch finden sich einige Bücher des Nationaldichters Adam Mickiewicz, dem auf dem Rynek ein Denkmal gesetzt wurde.



Und diesem schrägen Zeitgenossen sind wir auf dem Flohmarkt begegnet:

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Montag, 24. Februar 2014
Ich bin jetzt Erasmus
Heute fand die Willkommensfeier für alle Erasmus-Studierenden in der prächtigen Aula der Uniwersytet Jagiellonski statt.

Ich fühle mich jetzt so Erasmus. *Tischchen*

Äußerst beeindruckt hat mich das Gebäude, in dem das Institut für Soziologie wohnt. Ich stieg ausgetretene dunkle Holzstufen hinauf. Die Flure sind weit. Die Zimmernummern sind handgemalt auf den oberen Türrahmen. Der Parkettboden quietscht und knarrt unter den vielen Füßen. Ein charmantes Haus.

Ein Vorhaben war heute zum Scheitern verurteilt. Ich klapperte mehrere Kioske ab auf der Suche nach einer polnischen SIM-Karte, aber niemand verkaufte solche - oder weigerte sich vehement, mich zu verstehen. Im letzten Kiosk fragte die Verkäuferin gar zurück, ob ich Wodka wolle. Sah ich so verzweifelt aus?

Morgen ist ein neuer Tag.
Dobranoc

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Sonntag, 23. Februar 2014
Witam w Krakowie
Test. Test.
Seit Donnerstag nachmittag bin ich in Kraków, nach einer Nacht mit wenig Schlaf, aber einer ansehnlichen Menge Wódka.

Seit heute bewohne ich ein Zimmer in einer 2-Raum-Wohnung in der ul. Armii Krajowej.

Morgen beginnt das Sommersemester und zugleich die Orientierungswoche für alle Erasmus-Studierenden.

Morgen folgen hoffentlich die ersten Eindrücke, eingefangen durch meine Kamera.

Dobranoc, ann

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