Dienstag, 14. März 2017
Ein Wochenende in... Lehnin
Lehnin, gleich neben Trohtski und Stahlin ...in "Brandenburg, Brandenburg" ergänzt das Hirn verlässlich den Textschnipsel eines gewissen populären Liedes.

Wo wir gleich thematisch ins Schwarze treffen.
Zwar nimmt der Atzehaufen Abstand von Arbeiterliedern, was einer thematischen Verfehlung gleichkommt.

Aber die Bardinnen und Barden reisen singend von Frisco über die überschaubare Penny Lane ins kühle Norddeutschland, da, wo man über spitze Steine stolpert. Nichts hält sie auf, sie rollen brennend über den Himmel und werden wahlweise zu Tigern oder zu Rennautos oder zu Herrn Fahrenheit..
>>Na na, buffu, nun erzählst du aber Märchen..

Und sie tanzen umher. Und lachen gar sehr. Und essen noch mehr. Und wälzen sich in Sonnenschein, welch herrliches Flair.

Am See..



..mit Kunst..



..und Schneeglöckchen..



Bis der Sopran kreischt: How clean is the bath?!

Und der Bass schummelt, äh, transponiert: "...chirp like songbirds in a tree, we-hee always try to sing delightfu-hully high."

Da meldet sich der innere Streusel altklug zu Wort: Du wirst gleich gedabbt, ey!



>>Pff, buffu, is gut jetze. Floating around in ecstasy, die Olle.



Damit endet das Verlaufsprotokoll eines Wochenendes im Haus am See an Tag 1117 seit der Eröffnung dieses Blogs.

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Donnerstag, 2. März 2017
Fasnet
Uah, gähn. Dösig blinzelt buffu, reckt und streckt sich, schiebt sich ermattet aus ihrem Winterschlafquartier.

Und bereut diesen Schritt augenblicklich beim Blick aus dem Fenster. Was soll der Schnee?



Zum Glück ist da Titacki, der buffu in Schwung bringt und auf Trab hält. Kaffee ist auch da. Und Maultaschen. Und zuckrige Berliner.
Denn buffu überwindete ihren Winterschlafmodus und reiste erneut in den Schwarzwald, diesmal nämlich zur alemannischen Fastnacht.

Am Sonntag, diesmal mit Sonne, findet der Hanselsprung mit Brezelsegen statt. Die Narren ziehen durch den Ort. Sie tragen verschiedene Holzmasken und bunt bemalte Kostüme mit Schellen dran.





Die schwarze bucklige Katze ist hier das tierische Maskottchen. Die Narren rufen Narri! Das einfache Volk antwortet Narro!



Die Hanseln verteilen Brezeln, nicht ganz so großzügig allerdings. Man muss sich ihnen in den Weg stellen und lauthals brüllen:

Hoorig, hoorig, hoorig isch dia Katz.
Un wenn dia Katz nit hoorig isch
no g'fällt se dene Meidle nit.
Hoorig, hoorig, hoorig isch dia Katz.



Zugegeben, buffu hat Schwierigkeiten mit der Mundart. Mit Titacki haben wir zum Glück den Kleinkind-Bonus auf unserer Seite. Weniger Einsatz, dennoch viele Brezeln und Süßigkeiten. Ein höchst effizientes System.

Am Rosenmontag findet Da Bach na Fahrt statt. Die gibt es seit den 1920er Jahren und wurde für die Arbeiter der Fabriken geschaffen, damit sie nach ihrer Mittagspause nit mehr schaffe müssen.

Punkt 13 Uhr geht's los mit einem traditionnellen Bach na Fahrer mit blauem Hemd und im Holzzuber.



Da Bach na, da Bach na,
mit Kummer un mit Sorga,
bis am Asch-, bis am Asch-, Aschermittwochmorga.

Insgesamt stürzen sich 40 mehr oder weniger schwimmfähige Gefährte ins Wasser. Wir genießen einen deluxe Ausblick vom Balkon und tanken noch dazu Vitamin D.



buffu lernt die Typologie der Narren kennen. Es gibt die lachenden Hansele, die weinenden Bruele, die gehörnten Narros, die Bach na Fahrer, verschiedene Tiere wie Bären, Hunde und Katzen sowie die hinterhältigen Hexen.



Die Kostüme sind traditionell handgefertigt. Nur wenige Personen dürfen die Masken und Kleider herstellen. Eine Jury muss jedes Unikat begutachten und abnehmen. Dementsprechend kostet ein Narrenkostüm mehrere tausend Euro.

Nach Da Bach na Fahrt ziehen etliche Narrenzünfte durch die Stadt. Wieder stellt sich das gemeine Volk aus voller Kehle rufend den Narros und Hansele und Bruele in den Weg, sagt Reime auf und verlangt nach Süßigkeiten.



Die bösen Hexen schnappen sich Menschen und seifen sie mit Stroh ein.

buffu bleibt davon unbehelligt und beobachtet aus sicherer Entfernung. Was für ein tolles Erlebnis, diese alemannische Fasnet.

Der Spuk ist nun vorbei, es beginnt die Fastenzeit.
Und hoffentlich auch bald der Frühling.

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Sonntag, 10. Januar 2016
Porto. Espinho. Paramos.
Buffu kurzurlaubte an der portugiesischen Atlantikküste. Und schwelgt nun in feinsten Erinnerungen. Ein paar Eindrücke gibt sie preis.

Die Altstadt Portos am Rio Douro.



Casa da Musica.



Mercado Ferreira Borges.



La mer.





Buffus künftiges Ferienhaus. Sobald buffu in Import/Export macht, läuft die Sache.. Gönn' dir.



Bolo reis (Königskuchen).



Kulinarisch lernt buffu viele Leckereien kennen: Quiche, salgados, pastel de nata, francesinha. Passt perfekt zum Espresso.

Und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Buffus neue Liebe zu Portugal auf jeden Fall.

Familienanschluss findet buffu in Paramos, Heimatort lenis. An langer Tafel wird in geselliger Runde gespeist und getrunken und gelacht. Der Tisch ächzt unter Bergen von Grünkohl, Kartoffeln, Kabeljau, Kuchen, Gebäck, Portwein, Rotwein, Glühwein.

Alle erzählen wild durcheinander. Schade, dass buffu nicht so viel versteht, trotzdem leni tapfer übersetzt. Allerdings wird buffu unter größtem Gelächter das Fluchen beigebracht: caralho!

Von der Gastfreundschaft ist buffu schlichtweg umgehauen. Fixe (sprich: fiesch; cool)!

Später am Abend im Auto nach Porto gebraust, Feuerwerk an der Avenida dos Aliados geguckt, dann von einer Party zur nächsten gezogen, rauchend, trinkend, tanzend. Auf viele wundervolle Menschen getroffen. Morgens um 5 Uhr beginnt noch ein wundersames Wohnzimmerkonzert.

Es dämmert im Osten, als leni und buffu von der Nacht zerschossen im Zug zurück nach Espinho sitzen.

Nur die Zeit arbeitet unverblümt gegen buffu. Ein letztes Mal in Esmoriz das Meer gegrüßt, ein letztes Mal mit der großen Familie zusammengesessen, ein letztes Mal dies, ein letztes Mal jenes..

Eindeutig zu früh abgeschoben im Billigflieger zurück in den Eisschrank B.

Buffu verspricht, im Sommer wiederzukommen.
Muito obrigada.
Até já.

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Mittwoch, 2. Dezember 2015
Ein Wochenende in... Augusta Treverorum
In der Eifel, an der Mosel, Luxemburg um die Ecke. Dort liegt Treveris (lat.), Trèves (frz.), Trérier (letzebuergesch), Trier (dt.).

De Pochta (Porta Nigra). Ein äonenlang heimlich gehegter Wunsch erfüllt sich: Besuch des antiken Stadttores.



Den Duum (Dom). Schlichtheit außen und innen.



Die Mosel. Wiedersehen mit einer alten Bekannten.



Das Geburtshaus Karl Marx'. Umfassende Ausstellung über Leben und Werk, fein verwoben mit dem sozio-historischen Kontext.

Buffu lernt dazu. Und unterstützt sein Motto: De omnibus dubitandum (Zweifele an allem).



Die Zeit verflüchtigt sich kaltschnäuzig. Ein Poartz Viez rinnt noch die Kehle hinab. Schon an der Kyll sich nordwärts schlängelnd. Knapper Halt in Köln.



Kursorisch gleiten Friesenviertel, Belgisches Viertel, Altstadt, Neu- und Heumarkt, Rhein und Dom vorbei. Und ein Fuchs!



Es ist spät. Fast zuhause strolcht Reineke, lebendig, unbedarft, unbeeindruckt durch die Straßen. Verfuchst nochmal, ein déjà-vu.

Jedenfalls: un ville merci (Vielen Dank).
Bis en anner Kehr (Bis zum nächsten Mal).

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Mittwoch, 4. November 2015
Ein Wochenende an der See
Aus der monströsen Stadt Ausbruch. Märchenwald hält Totenwache.



Wabernde Nebel. Kröten im Laub rascheln. Pilze geköpft, tausche dunkles Erdreich gegen erhitzte Pfanne.



Kochend, rauchend, trinkend den Abend in seine Elemente zerlegt. Tacheles mit der Mischpoke geschnackt. Dann in die frostige Nacht geflohen.

Irgendwo zwischen Feldern wieder aufgetaucht. In der Ackerfurche gestakst. Tausend kleine Sonnen in die Baumkronen gehängt. Die Echte sich spät zu erkennen gibt.



Lautlos ein Plastikdrache herbeischwirrt. Den klammen Dämmerungsstrahlen hinterher jagend. Kleine Menschen wiederum emsig dem Drachen nachstellend.



Bald zurück im Isolationsmodus. Allein dem Meer gegenüber. Der Horizont ist ausgelöscht. Massiger Dunst klebt Wasser und Himmel zusammen.





Die Rückkehr in urbanes Umfeld letztlich nicht abzuwenden. So viele Fesseln. Der nächste Ausbruch? In der Mache.

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Dienstag, 22. September 2015
Nämberch. Tragikomödie in 4 1/2 Akten
Personen

Ms Ü und Mr B - Diener der föderalen Institution für Wahrheitskunde

die Herren Kö und Kla - kompetente Ansprechpartner auf den Gebieten der Atomphysik, Biochemie, Neuropsychologie, Astronomie und Fahrzeugtechnik (insbesondere fordistische Autobatterien)

el rabopelado - staatlich geprüfte Lebkuchenexpertin

das niedere Volk

buffu


Prolog

Das Opernhaus.



Die Stadtmauer.



Der Fluss. Die Pegnitz.



Blick von der hoch gelegenen Kaiserburg auf die Dächer der Altstadt.



Die Frauenkirche, auf deren Boden vormals eine Synagoge stand.





Sonnenblumen vor dem Henkerhaus.



So sieht Nürnberg aus. Es gibt auch viele, vornehmlich im gotischen Stile gebaute Kirchen. Vor einer dieser, der Lorenzkirche, findet eine Kundgebung der Partei "Die Rechte" statt, die ordentlich gegen Flüchtlinge und Asylbewerber wettert. Dagegen hat sich eine größere Menge Gegendemonstranten formiert, die lautstark das rechtsradikale Gedankengut wegpfeift und -brüllt. Die Pozilei als Wellenbrecher zwischen den Fronten.

Buffu beobachtet nachdenklich das actio-reactio-Spielchen. Das ergatterte Fußpils bringt keine Ruhe für den Geist.

1. Akt: grumpy thursday

Weil Weltblubberkopftag ist, mutmaßlich. Equal goes it loose. Der grantige Wutbürger und der unleidliche Reichsbürger bestürmen uns. Meckern und miesepetern, bla und blubb.

Abseits vom Standort. Rabopelado horcht einem Monolog. "Sie wissen, was ich meine?" [Ganz ehrlich: Nein, weil Gehirn auf Durchzug]

Mutter und Sohn (Kla&Kö: Mann und Frau; buffu: Großmutter und Enkel?; rabopelado: Vater und Tochter?) reißen das Ruder rum. Ihren Rat befolgend besteigen wir ein Parkhausdach. Des kitschigen Abendhimmels erster Teil.



2. Akt: Allmächd!

Rauf und runter geht's durch das Treppenhaus. Dermaßen berauscht beginnen wir frisch und euphorisiert den neuen Arbeitstag.

Wir lernen eine Lektion in fränkischer Mundart. Das vielseitig einsetzbare "allmächd" spielt in derselben Liga wie "trudno" (Vgl. Eintrag vom 11. März 2014).

Auch lernen wir absonderliche Einrichtungen kennen. So existiert ein "Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V." und ein Dialysemuseum in Fürth, das in die "Geschichte der Dialyse - die künstliche Niere von den Anfängen bis heute" einführt.

Die Speisen in Mittelfranken sind deftig: Halbseidener Kloß mit Knusperle, Schäufela (Stück Schweineschulter), Drei im Weckla (3 Wörschdla (Würste) im Brot). It's me sausage, schießt's buffu durch den Kopf.

Vielleicht ließe sich aus der Wurst- und Fleischversessenheit Profit schlagen mit einer Serie einzigartiger Fleischdüfte: heute mal der "Bierschinken", morgen lege ich "Schweinshaxe" auf.

Auf der Kaiserburg gibt es später des kitschigen Abendhimmels zweiter Teil.







Noch später versumpfen Herr Kö und buffu in der lärmigen Betonwüste. Schön war's trotz der Automobile und Abgase.

3. Akt: Darauf'n Keks

Weil Weltmüslitag ist. Es ist viel los, sonnig und warm. Hau raus, was im Lagercontainer steckt. Entrückt, aber würdevoll drehen wir erneut am Rad, verstricken uns in Konversationen mit dem niederen Volk, stopfen Stofftaschen voll, spulen routiniert unser kommunikatives Repertoire ab.

Des kitschigen Abendhimmels dritter Teil entschädigt für alles.





Beck's Pisse veranlasst jedoch zu verfrühtem Aufbruch.

4. Akt: Die Blaue Periode

Weil Weltkindertag ist. Rabopelado und buffu verausgaben sich künstlerisch. Wir brechen radikal mit Konventionen. Reaktionär kombinieren wir Broschüren.



Es wird richtig verrückt. Kubistische Einflüsse auf dem Tresen. Ein subversives Happening mit Wasserflaschen. "Sie wissen, was ich meine?"

Am Ende schmerzen die Bauchmuskeln ob der sich steigernden Albernheiten.

Eine Abschiedsrunde führt nochmal auf das Parkhausdach und die Kaiserburg und schließt mit dem bekannten Müllberg in Nürnberg.



4 1/2. Akt: Meschugge

Das Herbststillleben ist die große Stille vor dem Sturm.



Zwei Mal innerhalb weniger Stunden werden wir stumme Zeugen eines kollektiven neuronalen Sicherungsdurchknalls. Entsetzt glotzt buffu auf die Horden kleiner Menschen, die nach Bückware gieren.

Die Schulphobie bestätigt sich, aus akut wird chronisch. In größter Schockstarre verharrt buffu nach jenem martialischen und ohrenbetäubenden Übergriff im Abseits und wünscht sich die Beutelratte zurück. Sie operiert konspirativ und behält Contenance.

Die Hand greift ratzfatz nach Federweißer. Potzblitz. Geht wieder. Und wieder naht ein betrüblicher Abschied heran. Ghettofaust und weg. Da offenbart sich für buffu schmerzlich die Tragik.

Schon ist's Nacht und buffu zurück auf Spreediventerritorium. Vielleicht auf bald, Nämberch.

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Dienstag, 25. August 2015
Ein Wochenende in... Swinoujscie
Yeah, Ferien! Buffu ist außer Rand und Band, und überschreitet freudetaumelnd eine Grenze.

Siehe da, buffu ist zurück in Polska! Die baren Füße tief in feinstem Ostseesand vergraben, das blanke Gesicht dem zänkischen Ostwind entgegen gestreckt, lauscht buffu verträumt dem Rauschen der Ostsee.





Mit dem Fahrrad geht es zuerst an die Mühlenbake auf der Westmole. Die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin grüßen aus der Ferne.





Dann ziehen "Fort Zachodnia" (Westfort) und "Fort Aniola" (Engelsburg) vorbei. Swinemünde war seit preußischer Umtriebigkeit Mitte des 19. Jahrhunderts Festungs- und Garnisonsstadt.

Schweigsam radelt buffu weiter an der Swina entlang. Ein Angler, ein Hund sind ihre Passanten.





Ab durch die Stadtmitte, einen Kiefernwald durchquerend, auf die Fähre und schließlich Ankunft in Karsibór (Kaseburg) am Stettiner Haff.

Wir graben uns tiefer und tiefer in die Halbinsel. Weite Felder begleiten uns. Der Wind lässt das Schilf applaudieren.



Zurück geht's über die Halbinsel Wollin nach Warszów. Die Stadtfähre entlässt uns am Anleger Swinoujscie. Der letzte Streich des Tages ist ein Zywiec an der Promenade.

Wenig überraschend kommt der Abschied viel zu zeitig. Ein knapper Halt in den drei Kaiserbädern kürt die kurze Auszeit. Oh, ein Klavier, ein Klavier am Sandstrande von Ahlbeck!



Ein prächtiger doppelter Regenbogen erstrahlt am Horizont und entlässt uns vergnügt in die Heimat.



Und jetzt? Brombeeren schmausen, Pilssuppe schnabulieren und Füße hochlegen. Leider hat buffu schon bald eine Audienz bei dieser lärmigen, holternden-polternden Spreediva.

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Mittwoch, 19. August 2015
Bremerhaven. Komödie in 5 Akten
1. Akt: Der Fausan

Ein störrischer Verkehrsinfarkt marodiert durch den Fischereihafen. Das Höllenrad hämmert alptraumhaft. Ein Lächeln ist ins Gesicht gemeißelt, zur Grimasse verzogen. Unbeeindruckt von allem stolziert der fabelhafte Fausan an uns vorbei. Würdevoll zieht er in den düsteren Wald und wappnet sich für die Schlacht.

2. Akt: Das ist mir schnuppe

Man übt sich in 30 sekündiger Konversation mit dem Bürger. Auf welchem Niveau, ist nebensächlich.

Man übt sich im Strichlistenanlegen. SG brilliert. Buffu scheitert brillant.

Der Tag wird Dämmerung wird Nacht. Die Blicke wandern sehnsüchtig in den Sternenhimmel. Ein sterbender Stern verabschiedet sich mit mächtig prächtigem Feuerschweif.

3. Akt: Von Bibern und Beutelratten

Und täglich grüßt uns ein gestört drein blickender Biber vom Wappen des Ortes Beverstedt. Dagegen wappnet sich buffu auf dem Rückweg lieber mit einer Bierflasche. Biber sind schließlich nachtaktiv.

Doch zuvor übt man sich stundenlang im lethargischen Wechselspiel von Stoffbeutelpacken und Drehen des Höllenrades. Wendet man sich ab, schlägt sofort die Beutelratte zu, krallt sich den Beutel und lässt den Inhalt wie ausgekotzt zurück.

Buffu entkommt für kurze Zeit und blickt verträumt auf das Farbenspiel auf der Weser.





Dumm nur, dass Helgoland Tränen triggert in der Nacht.

4. Akt: Du musst besoffen bestellen

Der Rhythmus hat uns schon längst gekriegt, eingeholt, überholt. Erneut wird die Motivation zusammengekratzt. Das Kompendium falsch verstandener Liedtexte bedeutet ein vorletztes Aufbäumen. Wir haben bereits einen Mann verloren.

Doch Herr K, SG und buffu schaffen's irgendwie. Zurück geht's vorbei an boshaften Bibern und fantastischen Fausanen. Ankunft im Garten in Stockfinsternis.

5. Akt: Demontiert

"Ist das umsonst? Kostet das was? Darf ich das mitnehmen? Auch zwei?" Hinaus mit der Bückware. Hinfort mit den Broschüren. Die Sail geht zu Ende. Wir sind im Eimer.

Auto satteln. Noch Bier an der Tanke ziehen. Im Hellen im Garten ankommen.

Klong und Prost. Der Vorname Gorbatschows? Wodka.

Epilog

Der Abschied kam. Der Regen blieb. Die Einen fuhren nach Berlin, buffu nach Worpswede. Volle Breitseite Impressionismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Art Nouveau in vier Museen wartete in der Künstlerkolonie.

Leben und Werk der vier außergewöhnlichen Künstlerinnen Paula Modersohn-Becker, Ottilie Reylaender, Jeanne Mammen und Käthe Kollwitz standen im Mittelpunkt.

Künstler, wie Otto Modersohn, Fritz Mackensen und Heinrich Vogeler, drückten sich höflich im Hintergrund herum.





Auf Worpswede folgte Bremen, rundum authentisch mit norddeutschem Schietwetter.





Auf Bremen folgte das Meer im Osten. Endlich.

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Montag, 13. Juli 2015
Ein Wochenende in... Düsseldorf
Das erste Mal fährt buffu in den Pott. Bis hinein in die Landeshauptstadt. Es ist Frankreichfest. Oh, oui. Avec plaisir. Vin et fromage, baguette et croissant, et plus de vin..



Auf dem Burgplatz sammeln sich französische Oldtimer zu einer Ausfahrt und mittendrin ein Bulli.



Ein Abstecher an den Rhein muss sein. Links drückt sich die Rheinkniebrücke ins Bild. Am anderen Ufer türmen sich Fahrgeschäfte für die baldige "größte Kirmes am Rhein". Die fünfte Jahreszeit reicht offenbar nicht, die Rheinländer zu unterhalten.



Das Rathaus sonnenbadet.



Das Reiterstandbild von Jan Wellem, ein einstiger Kurfürst von der Pfalz, wacht über den Marktplatz.



Auf der Kö(nigsallee) rümpft buffu die Nase über die Geschäfte. Andere Liga, alles schöner Schein. Die Gelfrisur mit Polohemd watschelt in den Armani Store. Der Hungerhaken mit schwerer Parfumwolke stöckelt zu American Apparel.



Passend zum thematischen Dauerbrenner der Reise kommt buffu am Platz der Deutschen Einheit mit postmodernem Denkmal vorbei.



Und buffu erhält eine Lektion im Düsseldorfer Platt und "ön äschte Düsseldorfer Spezijalität" als kleines Gastgeschenk: Killepitsch.



Dies ist ein Kräuterlikör, den man, so wird es buffu empfohlen, vor dem hier gebrauten Altbier trinken sollte. Wenn man denn beabsichtigt, Altbier zu trinken.

Außerdem lernt buffu den lustigen Brauch des Radschlagens kennen. Ein Mal im Jahr nehmen mehrere hundert SchülerInnen an einem Wettbewerb teil, wer das schönste Rad schlage.

Trotzdem das Bier nicht schmeckt, findet buffu Gefallen am Dorf an der Düssel. Insbesondere die rheinischen Frohnaturen, denen buffu begegnet, machen die arbeitsreichen Tage sehr viel unterhaltsamer.

Und was buffu ab jetzt immer mit Düsseldorf assoziieren wird: die Fußgängerampeln hier haben eine Gelbphase.

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Mittwoch, 1. Juli 2015
Ein Wochenende in... Hildesheim
Welch' Assoziationen gibt es mit Hildesheim? Mehr als ICE-Bahnhof, irgendwo bei Hannover fällt buffu nicht ein.

Macht nichts. Buffu fährt hin. Und ist ganz schnell ganz begeistert. Hildesheim ist betagt. 815 AD gegründet, feiert die Stadt in diesem Jahr ihren 1200. Geburtstag. Ihr Alter sieht man ihr nicht an, aber die Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz sind verräterisch.





Am Wochenende findet darüber hinaus der Tag der Niedersachsen statt. Es gibt viel zu essen, viel Musik und noch mehr Menschen, die sich durch die schmalen Straßen quetschen.



Buffu lernt einige Fetzen des Niedersachsenliedes und staunt über die farbige und aufwendige Trachtenmode, die zur Schau getragen wird.





Buffu hat nach getaner Arbeit noch ein wenig Zeit und folgt der Rose auf dem Trottoir.



Im Namen der Rose lauert überall altes Fachwerk. Das gefällt sehr.









Plötzlich erscheint dieser Kubus. Er erinnert an die Synagoge, die dort bis zu den Novemberpogromen 1938 stand.





Der Rosenweg führt weiter zum Mariendom, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Dort klärt sich das botanische Rätsel auf. Im Innenhof des Doms wächst ein tausendjähriger Rosenstock, der sämtliche Feuersbrünste der Vergangenheit unversehrt überstanden haben soll. Da hat Gott wohl die Hand drauf.





Statt der Rose haben die westlichen Alliierten zum Ende des Zweiten Weltkrieges große Teile der Stadt vernichtet. Nun dominiert an vielen Ecken und Enden ganz klar Funktion über Ästhetik.



Oder das Haus synthetisiert-improvisiert.



Das Resultat der Reise lautet: Hildesheim ist mehr als Tristesse am ICE-Bahnhof. Und es wohnen viele liebenswerte Menschen in dieser Stadt, irgendwo bei Hannover.

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