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Sonntag, 27. Dezember 2015
Materialdämmerung
buffuannbuffu, 15:14h
Prolog
The devil lies in the detail.
Aber der Teufel steckt im Detail, er liegt doch nicht darin. The devil is plugged in the detail? The devil is put in the detail? Viel brennender jedoch die Frage: wie wird man ihn wieder los?
1. Akt: Dämmerndes Material-Idiome
Es reißt die Hufe hoch. Es gibt den Geist auf. Es ist im Eimer. Es geht in die Binsen. Es geht auch hops. Es nibbelt ab. Es verreckt, auf ganzer Strecke.
Hat buffu diesem Material irgendetwas getan, das es sich in solchem Ausmaße verweigert?
2. Akt: Kette rasselt, Kette reißt, Kette weg
Die alte Dame beklagt den Verlust ihrer Kette, ihrer einzigen. Diese war nicht einmal sonderlich ansehnlich. Vielmehr schwarz und stark verölt und wahrscheinlich so alt wie die alte Dame selbst.
Die geborstene Kette liegt eingekringelt wie eine schwarze Natter im Halbdunkel auf dem Asphalt während buffu, immer verzagter werdend, tritt und strampelt auf der Stelle. Sie droht, den leichten Anstieg rückwärts hinabzurollen. Es hilft nicht. Buffu muss absteigen und schieben. Aus rasanter Fahrt wird ein stiller, nächtlicher Gang durch den Kiez.
3. Akt: Gehen Lichter aus
Schreibtischlampe (ja genau, Schlampe!), Deckenlampe, Kühlschranklampe, Fahrradlampe, Fahrradlampe, Fahrradlampe.
Hoher Verschleiß durch schnelles Fahren, erfährt buffu von fachkundiger Seite, da brennt der Glühfaden eben schnell durch. Was kann denn buffu dafür, dass die alte Dame lieber ein Rennrad wäre?
Auch buffus Mitbewohner gehen kurzzeitig die Lichter aus. Er fällt wie eine frisch gefällte Fichte exakt zwischen Tischkante und Sofa. Hart auf den Boden. Klong. Na sowas, wundert sich buffu, ein Tütchen knipst alle Synapsen aus. Was für ein Knall-Effekt.
4. Akt: Herztot, noch nicht hirntot
Es passiert an einem Freitag. Ein treuer Gefährte buffus stirbt. Die sofort eingeleitete Erste Windows-Start-Hilfe kann nur noch feststellen, dass ein Hochfahren des Rechners nicht mehr möglich sei. Traurig starrt buffu auf den Bildschirm und kippt sich Whisky in den Schlund.
Es folgt eine Operation am offenen LG-Herzen. Buffu staunt über Platinen und Schaltkreise und versteht nur Bahnhof. Das platte Hirn ist herausgelöst und wartet darauf, therapiert zu werden. Erst funkt die Arbeit dazwischen, nun intervenieren Feiertage, bald hält Urlaub buffu von der Instandsetzung ab.
5. Akt: Wie weiter?
Buffu ist angezählt. Selbstdiagnose: hoch hibernal.
So verlegt buffu die Festtage nach Kreischa bei Dresden. Sie findet, es müsste anders lauten: Dresden bei Kreischa, weil in Kreischa übelst viel los ist.. Ach, der Wunsch nach Hibernation lässt den Sarkasmus ungebremst aus dem Sack.
Immerhin waren Clara und Robert Schumann einmal dort. Und die hiesige Klinik ist so hiesig, buffu lässt sich zum Vergleich hinreißen, es sei das Versailles unter den Kliniken.
Im kommenden Jahr möchte buffu lieber nicht im Krankenhaus sein, weder als Patientin noch als Besucherin. Dann doch eher in einem geschützten Raum hibernieren und warten, bis die Materialdämmerung sich zu Tag oder Nacht ausgewachsen hat.
Vielleicht ist bis dahin der PC aus dem Koma erwacht, die Lichter leuchten allesamt wieder und auch sonst ist alles Eierkuchen.
The devil lies in the detail.
Aber der Teufel steckt im Detail, er liegt doch nicht darin. The devil is plugged in the detail? The devil is put in the detail? Viel brennender jedoch die Frage: wie wird man ihn wieder los?
1. Akt: Dämmerndes Material-Idiome
Es reißt die Hufe hoch. Es gibt den Geist auf. Es ist im Eimer. Es geht in die Binsen. Es geht auch hops. Es nibbelt ab. Es verreckt, auf ganzer Strecke.
Hat buffu diesem Material irgendetwas getan, das es sich in solchem Ausmaße verweigert?
2. Akt: Kette rasselt, Kette reißt, Kette weg
Die alte Dame beklagt den Verlust ihrer Kette, ihrer einzigen. Diese war nicht einmal sonderlich ansehnlich. Vielmehr schwarz und stark verölt und wahrscheinlich so alt wie die alte Dame selbst.
Die geborstene Kette liegt eingekringelt wie eine schwarze Natter im Halbdunkel auf dem Asphalt während buffu, immer verzagter werdend, tritt und strampelt auf der Stelle. Sie droht, den leichten Anstieg rückwärts hinabzurollen. Es hilft nicht. Buffu muss absteigen und schieben. Aus rasanter Fahrt wird ein stiller, nächtlicher Gang durch den Kiez.
3. Akt: Gehen Lichter aus
Schreibtischlampe (ja genau, Schlampe!), Deckenlampe, Kühlschranklampe, Fahrradlampe, Fahrradlampe, Fahrradlampe.
Hoher Verschleiß durch schnelles Fahren, erfährt buffu von fachkundiger Seite, da brennt der Glühfaden eben schnell durch. Was kann denn buffu dafür, dass die alte Dame lieber ein Rennrad wäre?
Auch buffus Mitbewohner gehen kurzzeitig die Lichter aus. Er fällt wie eine frisch gefällte Fichte exakt zwischen Tischkante und Sofa. Hart auf den Boden. Klong. Na sowas, wundert sich buffu, ein Tütchen knipst alle Synapsen aus. Was für ein Knall-Effekt.
4. Akt: Herztot, noch nicht hirntot
Es passiert an einem Freitag. Ein treuer Gefährte buffus stirbt. Die sofort eingeleitete Erste Windows-Start-Hilfe kann nur noch feststellen, dass ein Hochfahren des Rechners nicht mehr möglich sei. Traurig starrt buffu auf den Bildschirm und kippt sich Whisky in den Schlund.
Es folgt eine Operation am offenen LG-Herzen. Buffu staunt über Platinen und Schaltkreise und versteht nur Bahnhof. Das platte Hirn ist herausgelöst und wartet darauf, therapiert zu werden. Erst funkt die Arbeit dazwischen, nun intervenieren Feiertage, bald hält Urlaub buffu von der Instandsetzung ab.
5. Akt: Wie weiter?
Buffu ist angezählt. Selbstdiagnose: hoch hibernal.
So verlegt buffu die Festtage nach Kreischa bei Dresden. Sie findet, es müsste anders lauten: Dresden bei Kreischa, weil in Kreischa übelst viel los ist.. Ach, der Wunsch nach Hibernation lässt den Sarkasmus ungebremst aus dem Sack.
Immerhin waren Clara und Robert Schumann einmal dort. Und die hiesige Klinik ist so hiesig, buffu lässt sich zum Vergleich hinreißen, es sei das Versailles unter den Kliniken.
Im kommenden Jahr möchte buffu lieber nicht im Krankenhaus sein, weder als Patientin noch als Besucherin. Dann doch eher in einem geschützten Raum hibernieren und warten, bis die Materialdämmerung sich zu Tag oder Nacht ausgewachsen hat.
Vielleicht ist bis dahin der PC aus dem Koma erwacht, die Lichter leuchten allesamt wieder und auch sonst ist alles Eierkuchen.
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Donnerstag, 3. Dezember 2015
Veranstaltungshinweis
buffuannbuffu, 18:41h
Der Atze-Chor lädt ein zum Weihnachtskonzert..
..in die Osterkirche, passenderweise..
..am Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr, Samoastraße 14 im Wedding.
Nahtlos schließen sich weitere Auftritte am Sonntag, den 6. Dezember an.
15.30 Uhr auf dem Leopoldplatz,
18 Uhr im Atze-Musiktheater anlässlich des lebendigen Adventskalenders.
Wer Zeit und Bock hat, darf vorbeischlunzen.
..in die Osterkirche, passenderweise..
..am Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr, Samoastraße 14 im Wedding.
Nahtlos schließen sich weitere Auftritte am Sonntag, den 6. Dezember an.
15.30 Uhr auf dem Leopoldplatz,
18 Uhr im Atze-Musiktheater anlässlich des lebendigen Adventskalenders.
Wer Zeit und Bock hat, darf vorbeischlunzen.
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Mittwoch, 2. Dezember 2015
Ein Wochenende in... Augusta Treverorum
buffuannbuffu, 17:10h
In der Eifel, an der Mosel, Luxemburg um die Ecke. Dort liegt Treveris (lat.), Trèves (frz.), Trérier (letzebuergesch), Trier (dt.).
De Pochta (Porta Nigra). Ein äonenlang heimlich gehegter Wunsch erfüllt sich: Besuch des antiken Stadttores.
Den Duum (Dom). Schlichtheit außen und innen.
Die Mosel. Wiedersehen mit einer alten Bekannten.
Das Geburtshaus Karl Marx'. Umfassende Ausstellung über Leben und Werk, fein verwoben mit dem sozio-historischen Kontext.
Buffu lernt dazu. Und unterstützt sein Motto: De omnibus dubitandum (Zweifele an allem).
Die Zeit verflüchtigt sich kaltschnäuzig. Ein Poartz Viez rinnt noch die Kehle hinab. Schon an der Kyll sich nordwärts schlängelnd. Knapper Halt in Köln.
Kursorisch gleiten Friesenviertel, Belgisches Viertel, Altstadt, Neu- und Heumarkt, Rhein und Dom vorbei. Und ein Fuchs!
Es ist spät. Fast zuhause strolcht Reineke, lebendig, unbedarft, unbeeindruckt durch die Straßen. Verfuchst nochmal, ein déjà-vu.
Jedenfalls: un ville merci (Vielen Dank).
Bis en anner Kehr (Bis zum nächsten Mal).
De Pochta (Porta Nigra). Ein äonenlang heimlich gehegter Wunsch erfüllt sich: Besuch des antiken Stadttores.
Den Duum (Dom). Schlichtheit außen und innen.
Die Mosel. Wiedersehen mit einer alten Bekannten.
Das Geburtshaus Karl Marx'. Umfassende Ausstellung über Leben und Werk, fein verwoben mit dem sozio-historischen Kontext.
Buffu lernt dazu. Und unterstützt sein Motto: De omnibus dubitandum (Zweifele an allem).
Die Zeit verflüchtigt sich kaltschnäuzig. Ein Poartz Viez rinnt noch die Kehle hinab. Schon an der Kyll sich nordwärts schlängelnd. Knapper Halt in Köln.
Kursorisch gleiten Friesenviertel, Belgisches Viertel, Altstadt, Neu- und Heumarkt, Rhein und Dom vorbei. Und ein Fuchs!
Es ist spät. Fast zuhause strolcht Reineke, lebendig, unbedarft, unbeeindruckt durch die Straßen. Verfuchst nochmal, ein déjà-vu.
Jedenfalls: un ville merci (Vielen Dank).
Bis en anner Kehr (Bis zum nächsten Mal).
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Mittwoch, 18. November 2015
Veranstaltungshinweis
buffuannbuffu, 21:26h
Wer einmal eine kreative Pause vom Terror braucht, sei eingeladen zu einem KnAIpenquiz, organisiert und durchgeführt von Menschen, die sich bei Amnesty International in Berlin engagieren.
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Mittwoch, 4. November 2015
Ein Wochenende an der See
buffuannbuffu, 12:49h
Aus der monströsen Stadt Ausbruch. Märchenwald hält Totenwache.
Wabernde Nebel. Kröten im Laub rascheln. Pilze geköpft, tausche dunkles Erdreich gegen erhitzte Pfanne.
Kochend, rauchend, trinkend den Abend in seine Elemente zerlegt. Tacheles mit der Mischpoke geschnackt. Dann in die frostige Nacht geflohen.
Irgendwo zwischen Feldern wieder aufgetaucht. In der Ackerfurche gestakst. Tausend kleine Sonnen in die Baumkronen gehängt. Die Echte sich spät zu erkennen gibt.
Lautlos ein Plastikdrache herbeischwirrt. Den klammen Dämmerungsstrahlen hinterher jagend. Kleine Menschen wiederum emsig dem Drachen nachstellend.
Bald zurück im Isolationsmodus. Allein dem Meer gegenüber. Der Horizont ist ausgelöscht. Massiger Dunst klebt Wasser und Himmel zusammen.
Die Rückkehr in urbanes Umfeld letztlich nicht abzuwenden. So viele Fesseln. Der nächste Ausbruch? In der Mache.
Wabernde Nebel. Kröten im Laub rascheln. Pilze geköpft, tausche dunkles Erdreich gegen erhitzte Pfanne.
Kochend, rauchend, trinkend den Abend in seine Elemente zerlegt. Tacheles mit der Mischpoke geschnackt. Dann in die frostige Nacht geflohen.
Irgendwo zwischen Feldern wieder aufgetaucht. In der Ackerfurche gestakst. Tausend kleine Sonnen in die Baumkronen gehängt. Die Echte sich spät zu erkennen gibt.
Lautlos ein Plastikdrache herbeischwirrt. Den klammen Dämmerungsstrahlen hinterher jagend. Kleine Menschen wiederum emsig dem Drachen nachstellend.
Bald zurück im Isolationsmodus. Allein dem Meer gegenüber. Der Horizont ist ausgelöscht. Massiger Dunst klebt Wasser und Himmel zusammen.
Die Rückkehr in urbanes Umfeld letztlich nicht abzuwenden. So viele Fesseln. Der nächste Ausbruch? In der Mache.
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Freitag, 16. Oktober 2015
Ein Tag in... Frankfurt O/Slubice
buffuannbuffu, 20:14h
Im milchigen Schleier des Herbstes trotten zwei Grenzgänger über den Fluss nach Osten.
Was für den Einen fremdartig ist und brodelnde Neugier entfacht, ist für die Andere ein verzerrtes Bruchstück von Erinnerung an eine Zeit, die 100 Jahre zurück zu liegen scheint.
Pläne schmieden die Beiden: nach Wroclaw, Gdansk, in die Masuren. Nur wann, ja wann?
Das Verwitterte, geerbt vom großen roten dahingeschiedenen Bruder, im aschfahlen Antlitz des Oktobers ruft in Beiden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach.
Der Verfall auf beiden Seiten des Flusses betört irgendwie und stößt zugleich ab. Der Eine sagt: Das wird auch bei Sonnenschein nicht besser. Die Andere grinst: Ja, vielleicht. Grau fügt sich in Grau.
Im Grenzland entpuppt sich der menschenleere Asphalt als Vokabeltrainer. Nicht unbedingt ordinär, aber originär, und erst recht originell.
Mit gröbster Derbheit durchschneiden Farbkleckse die diesige Ödnis am östlichen Ufer. Kürbisfratzen als Vorboten des Festes, das einst vom transatlantischen Partner hinüberschwappte.
Die Grenzgänger treten, eingehüllt in Nieselregen, den Rückzug gen Westen an. Den Magen mit pierogi ruskie und buraczki voll geschlagen, die Taschen mit kasza voll geknautscht, den Kopf mit schönen Eindrücken voll gestopft.
Was für den Einen fremdartig ist und brodelnde Neugier entfacht, ist für die Andere ein verzerrtes Bruchstück von Erinnerung an eine Zeit, die 100 Jahre zurück zu liegen scheint.
Pläne schmieden die Beiden: nach Wroclaw, Gdansk, in die Masuren. Nur wann, ja wann?
Das Verwitterte, geerbt vom großen roten dahingeschiedenen Bruder, im aschfahlen Antlitz des Oktobers ruft in Beiden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach.
Der Verfall auf beiden Seiten des Flusses betört irgendwie und stößt zugleich ab. Der Eine sagt: Das wird auch bei Sonnenschein nicht besser. Die Andere grinst: Ja, vielleicht. Grau fügt sich in Grau.
Im Grenzland entpuppt sich der menschenleere Asphalt als Vokabeltrainer. Nicht unbedingt ordinär, aber originär, und erst recht originell.
Mit gröbster Derbheit durchschneiden Farbkleckse die diesige Ödnis am östlichen Ufer. Kürbisfratzen als Vorboten des Festes, das einst vom transatlantischen Partner hinüberschwappte.
Die Grenzgänger treten, eingehüllt in Nieselregen, den Rückzug gen Westen an. Den Magen mit pierogi ruskie und buraczki voll geschlagen, die Taschen mit kasza voll geknautscht, den Kopf mit schönen Eindrücken voll gestopft.
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Freitag, 9. Oktober 2015
Hal - L - F - RW
buffuannbuffu, 13:48h
Das kryptische Zeichenschlamassel brandmarkt jene Orte, an denen buffu vagabundiert. Unumgänglich ist die temporär-narrative Raffung. Methode Pressspanplatte und fertig ist die bebilderte Kurzgeschichte.
Halle an der Saale
Die Händelstadt. Überraschend hübsch und angenehm. Auf der Moritzburg trifft buffu auf E.L. Kirchner und K. Schmidt-Rottluff in der Brücke-Ausstellung.
Da ist bei der Bestellung was schief gelaufen. Buffu wünscht sich die Beutelratte, keine Biberratte.
Auf dem Salinefest wirbeln Halloren, Hallenser und Hallunken umher. Für buffu wird der Sicherungskasten des Anhängers interessant. Sicherung der Stekdose [sic!] manipulieren? Wird sie dann zur Steakdose? Und wir zu Steakholdern?
Jeder Abend wird standesgemäß mit erquicklichem Fußpils beschlossen. So spaziert es sich behände durch die Betonwüste 2.0. Das Hotel ist eingehegt zwischen 'seriösen' Gebrauchtwagenhändlern und einem Bordell.
Zu diesem Zeitpunkt ahnen die Herren Kla&Har und buffu nicht, was ihnen bald dräut.
Das schulische Buhei wiederum erreicht spielerisch nürnbergische Ausmaße. Totaler Ausverkauf des Tinnefs. Hier knallt von Neuem laut und markerschütternd die Sicherung.
Der diametrale Gegensatz erwartet buffu auf der Burg Giebichenstein. Kunst in Natur. It's oh so quiet.
Dann nimmt buffu Abschied und die S-Bahn und landet in..
Leipzig
Die Bachstadt. Noch am Abend gibt es ein vortreffliches privates Klavierkonzert. Auf der auditiven Speisekarte stehen Bach, Schumann, Grieg und Tiersen. Lecker!
Anderntags besucht buffu MiJuMi. So lange ist das letzte Wiedersehen her, schwupps, kann der kleine Mi laufen. Ein großes Abendessen in geselliger Runde steht am Ende.
Schon bricht der letzte Tag an. Die Drahtesel tragen uns in die ehemalige Baumwollspinnerei in L-Lindenau. Das Gelände ist riiiiieeesig, für buffu ein übergroßer Abenteuerspielplatz.
Heutzutage haben sich hier KünstlerInnen eingenistet. Wer am Ende des Monats regelmäßig zuviel Asche hat, kann sie in den Ateliers schnell abladen.
Weiter geht's durch die Karl-Heine-Straße, über die Sachsenbrücke, in die Innenstadt und am Karl-Heine-Kanal zurück nach Hause. Überall wird gentrifiziert, was das Zeug hält. Schrilles, buntes Leipzig.
Wieder Sachen in den Rucksack stopfen, sinnloses Blabla im Zug mithören und ankommen in..
Frankfurt am Main
Goethestadt, mitunter. Buffu ist kurz irritiert: Ist es jetzt DIE Ghettofaust oder doch DER Ghettofaust?
Im Bankenviertel. Kundschaftet buffu zunächst geeignete Produktplatzierungen von Schnellkochtöpfen aus. Mach kaputt, was dich kaputt macht. Treten Sie ein in die globale Finanzwirtschaftskomödie.
Im Rotlichtviertel. Kla&Har, SG, rabopelado und buffu sehen rot. HH ist Kindergeburtstag dagegen. Junkies säumen die Straßen der Freudenhäuser und Spielcasinos. Urin und Schweiß verbandeln sich mit Dönerspieß und Crack. Wann gibt's den nächsten Schuss?
In der Altstadt. Römer, Paulskirche, Mainkai, Dom. Turmbesteigung, Übersicht verschaffen, Lagebesprechung.
Da hinten steht sie, die hohle EZB. Function follows form, was?
Hallejuja! Was soll denn das für ein Schibboleth sein?
Drei Tage Einheitsfeier. Hunderttausende Körper schieben sich wie zäher Lavastrom durch die Stadt. Keine Zeit für irgendwas. Unter der humorlosen Fuchtel etlicher Diener für Wahrheitskunde vertrocknet buffus Heiterkeit.
Stinkbomben im Zelt der Bureg, Besetzung des Burats. Warum ist überall Action, nur bei uns nicht? Wir sehen uns lediglich einer permanenten Belagerung durch den gemeinen Bürger ausgesetzt. Im Ergebnis ist da zu viel Personal, sind da zu wenig Broschüren. Im Lagercontainer hallt das Echo von den Wänden.
Plötzlich kommt die Action von innen, buffus Magen geht auf die Barrikaden. Das Wort "Schmerz" formt sich in zitternden Comiclettern, die wie billige Neonleuchtreklame blinken und surren. Ist das die Rache Gottes? Oder mit Methamphetamin verunreinigtes Müsli?
Maloche und Tohuwabohu reißen jedoch nicht ab. Ein allerletztes Mal am Rad drehen, 30 Sekunden mit dem niederen Volk parlieren, Stofftaschen in die aufgehetzte, gesichtslose Masse werfen. Noch 10 Minuten. Noch 5 Minuten. Ende Gelände.
Bis auf, ja, bis auf.. den Besuch einer letzten Bildungsanstalt. FFM pervertiert alles bisher Dagewesene. Ein Presslufthammer ist sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings im Vergleich zu jenem hysterischen Gekreische der kleinen Racker.
Welch neuronale Dysfunktion ist das? Und lässt sie sich beheben? Bitter stößt's auf: die Psychologie der Masse, gab es schon einmal, 1933.
Konsterniert taumeln wir vom Areal. Es ist tatsächlich vollbracht! Die Erkenntnis sickert tropfenweise ins Bewusstsein. Abgesang auf dieses verrückte halbe Jahr. Nun geht's gen Süden..
Landkreis Rottweil/Schwarzwald
Der Müßiggang umfängt buffu, umgarnt sie, fesselt sie an die Couch. Ditt is voll knorke, wa! Noch knorkiger ist das Wiedersehen mit ihren Freunden. Auch der kleine Mann T ist prächtig gewachsen. Buffu staunt.
Der Aufenthalt im dunklen Forst hat überdies hohe therapeutische Wirkkraft.
Nach dem waldigen Intermezzo und überhaupt nach zwei Wochen 'on the road' kehrt buffu freudig ins dicke B zurück.
Vielen lieben Dank an all die wunderbaren Menschen, denen buffu während dieser Zeit und seit Beginn dieses Jahres begegnet ist.
Ghettofaust und weg.
Halle an der Saale
Die Händelstadt. Überraschend hübsch und angenehm. Auf der Moritzburg trifft buffu auf E.L. Kirchner und K. Schmidt-Rottluff in der Brücke-Ausstellung.
Da ist bei der Bestellung was schief gelaufen. Buffu wünscht sich die Beutelratte, keine Biberratte.
Auf dem Salinefest wirbeln Halloren, Hallenser und Hallunken umher. Für buffu wird der Sicherungskasten des Anhängers interessant. Sicherung der Stekdose [sic!] manipulieren? Wird sie dann zur Steakdose? Und wir zu Steakholdern?
Jeder Abend wird standesgemäß mit erquicklichem Fußpils beschlossen. So spaziert es sich behände durch die Betonwüste 2.0. Das Hotel ist eingehegt zwischen 'seriösen' Gebrauchtwagenhändlern und einem Bordell.
Zu diesem Zeitpunkt ahnen die Herren Kla&Har und buffu nicht, was ihnen bald dräut.
Das schulische Buhei wiederum erreicht spielerisch nürnbergische Ausmaße. Totaler Ausverkauf des Tinnefs. Hier knallt von Neuem laut und markerschütternd die Sicherung.
Der diametrale Gegensatz erwartet buffu auf der Burg Giebichenstein. Kunst in Natur. It's oh so quiet.
Dann nimmt buffu Abschied und die S-Bahn und landet in..
Leipzig
Die Bachstadt. Noch am Abend gibt es ein vortreffliches privates Klavierkonzert. Auf der auditiven Speisekarte stehen Bach, Schumann, Grieg und Tiersen. Lecker!
Anderntags besucht buffu MiJuMi. So lange ist das letzte Wiedersehen her, schwupps, kann der kleine Mi laufen. Ein großes Abendessen in geselliger Runde steht am Ende.
Schon bricht der letzte Tag an. Die Drahtesel tragen uns in die ehemalige Baumwollspinnerei in L-Lindenau. Das Gelände ist riiiiieeesig, für buffu ein übergroßer Abenteuerspielplatz.
Heutzutage haben sich hier KünstlerInnen eingenistet. Wer am Ende des Monats regelmäßig zuviel Asche hat, kann sie in den Ateliers schnell abladen.
Weiter geht's durch die Karl-Heine-Straße, über die Sachsenbrücke, in die Innenstadt und am Karl-Heine-Kanal zurück nach Hause. Überall wird gentrifiziert, was das Zeug hält. Schrilles, buntes Leipzig.
Wieder Sachen in den Rucksack stopfen, sinnloses Blabla im Zug mithören und ankommen in..
Frankfurt am Main
Goethestadt, mitunter. Buffu ist kurz irritiert: Ist es jetzt DIE Ghettofaust oder doch DER Ghettofaust?
Im Bankenviertel. Kundschaftet buffu zunächst geeignete Produktplatzierungen von Schnellkochtöpfen aus. Mach kaputt, was dich kaputt macht. Treten Sie ein in die globale Finanzwirtschaftskomödie.
Im Rotlichtviertel. Kla&Har, SG, rabopelado und buffu sehen rot. HH ist Kindergeburtstag dagegen. Junkies säumen die Straßen der Freudenhäuser und Spielcasinos. Urin und Schweiß verbandeln sich mit Dönerspieß und Crack. Wann gibt's den nächsten Schuss?
In der Altstadt. Römer, Paulskirche, Mainkai, Dom. Turmbesteigung, Übersicht verschaffen, Lagebesprechung.
Da hinten steht sie, die hohle EZB. Function follows form, was?
Hallejuja! Was soll denn das für ein Schibboleth sein?
Drei Tage Einheitsfeier. Hunderttausende Körper schieben sich wie zäher Lavastrom durch die Stadt. Keine Zeit für irgendwas. Unter der humorlosen Fuchtel etlicher Diener für Wahrheitskunde vertrocknet buffus Heiterkeit.
Stinkbomben im Zelt der Bureg, Besetzung des Burats. Warum ist überall Action, nur bei uns nicht? Wir sehen uns lediglich einer permanenten Belagerung durch den gemeinen Bürger ausgesetzt. Im Ergebnis ist da zu viel Personal, sind da zu wenig Broschüren. Im Lagercontainer hallt das Echo von den Wänden.
Plötzlich kommt die Action von innen, buffus Magen geht auf die Barrikaden. Das Wort "Schmerz" formt sich in zitternden Comiclettern, die wie billige Neonleuchtreklame blinken und surren. Ist das die Rache Gottes? Oder mit Methamphetamin verunreinigtes Müsli?
Maloche und Tohuwabohu reißen jedoch nicht ab. Ein allerletztes Mal am Rad drehen, 30 Sekunden mit dem niederen Volk parlieren, Stofftaschen in die aufgehetzte, gesichtslose Masse werfen. Noch 10 Minuten. Noch 5 Minuten. Ende Gelände.
Bis auf, ja, bis auf.. den Besuch einer letzten Bildungsanstalt. FFM pervertiert alles bisher Dagewesene. Ein Presslufthammer ist sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings im Vergleich zu jenem hysterischen Gekreische der kleinen Racker.
Welch neuronale Dysfunktion ist das? Und lässt sie sich beheben? Bitter stößt's auf: die Psychologie der Masse, gab es schon einmal, 1933.
Konsterniert taumeln wir vom Areal. Es ist tatsächlich vollbracht! Die Erkenntnis sickert tropfenweise ins Bewusstsein. Abgesang auf dieses verrückte halbe Jahr. Nun geht's gen Süden..
Landkreis Rottweil/Schwarzwald
Der Müßiggang umfängt buffu, umgarnt sie, fesselt sie an die Couch. Ditt is voll knorke, wa! Noch knorkiger ist das Wiedersehen mit ihren Freunden. Auch der kleine Mann T ist prächtig gewachsen. Buffu staunt.
Der Aufenthalt im dunklen Forst hat überdies hohe therapeutische Wirkkraft.
Nach dem waldigen Intermezzo und überhaupt nach zwei Wochen 'on the road' kehrt buffu freudig ins dicke B zurück.
Vielen lieben Dank an all die wunderbaren Menschen, denen buffu während dieser Zeit und seit Beginn dieses Jahres begegnet ist.
Ghettofaust und weg.
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Dienstag, 22. September 2015
Nämberch. Tragikomödie in 4 1/2 Akten
buffuannbuffu, 18:29h
Personen
Ms Ü und Mr B - Diener der föderalen Institution für Wahrheitskunde
die Herren Kö und Kla - kompetente Ansprechpartner auf den Gebieten der Atomphysik, Biochemie, Neuropsychologie, Astronomie und Fahrzeugtechnik (insbesondere fordistische Autobatterien)
el rabopelado - staatlich geprüfte Lebkuchenexpertin
das niedere Volk
buffu
Prolog
Das Opernhaus.
Die Stadtmauer.
Der Fluss. Die Pegnitz.
Blick von der hoch gelegenen Kaiserburg auf die Dächer der Altstadt.
Die Frauenkirche, auf deren Boden vormals eine Synagoge stand.
Sonnenblumen vor dem Henkerhaus.
So sieht Nürnberg aus. Es gibt auch viele, vornehmlich im gotischen Stile gebaute Kirchen. Vor einer dieser, der Lorenzkirche, findet eine Kundgebung der Partei "Die Rechte" statt, die ordentlich gegen Flüchtlinge und Asylbewerber wettert. Dagegen hat sich eine größere Menge Gegendemonstranten formiert, die lautstark das rechtsradikale Gedankengut wegpfeift und -brüllt. Die Pozilei als Wellenbrecher zwischen den Fronten.
Buffu beobachtet nachdenklich das actio-reactio-Spielchen. Das ergatterte Fußpils bringt keine Ruhe für den Geist.
1. Akt: grumpy thursday
Weil Weltblubberkopftag ist, mutmaßlich. Equal goes it loose. Der grantige Wutbürger und der unleidliche Reichsbürger bestürmen uns. Meckern und miesepetern, bla und blubb.
Abseits vom Standort. Rabopelado horcht einem Monolog. "Sie wissen, was ich meine?" [Ganz ehrlich: Nein, weil Gehirn auf Durchzug]
Mutter und Sohn (Kla&Kö: Mann und Frau; buffu: Großmutter und Enkel?; rabopelado: Vater und Tochter?) reißen das Ruder rum. Ihren Rat befolgend besteigen wir ein Parkhausdach. Des kitschigen Abendhimmels erster Teil.
2. Akt: Allmächd!
Rauf und runter geht's durch das Treppenhaus. Dermaßen berauscht beginnen wir frisch und euphorisiert den neuen Arbeitstag.
Wir lernen eine Lektion in fränkischer Mundart. Das vielseitig einsetzbare "allmächd" spielt in derselben Liga wie "trudno" (Vgl. Eintrag vom 11. März 2014).
Auch lernen wir absonderliche Einrichtungen kennen. So existiert ein "Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V." und ein Dialysemuseum in Fürth, das in die "Geschichte der Dialyse - die künstliche Niere von den Anfängen bis heute" einführt.
Die Speisen in Mittelfranken sind deftig: Halbseidener Kloß mit Knusperle, Schäufela (Stück Schweineschulter), Drei im Weckla (3 Wörschdla (Würste) im Brot). It's me sausage, schießt's buffu durch den Kopf.
Vielleicht ließe sich aus der Wurst- und Fleischversessenheit Profit schlagen mit einer Serie einzigartiger Fleischdüfte: heute mal der "Bierschinken", morgen lege ich "Schweinshaxe" auf.
Auf der Kaiserburg gibt es später des kitschigen Abendhimmels zweiter Teil.
Noch später versumpfen Herr Kö und buffu in der lärmigen Betonwüste. Schön war's trotz der Automobile und Abgase.
3. Akt: Darauf'n Keks
Weil Weltmüslitag ist. Es ist viel los, sonnig und warm. Hau raus, was im Lagercontainer steckt. Entrückt, aber würdevoll drehen wir erneut am Rad, verstricken uns in Konversationen mit dem niederen Volk, stopfen Stofftaschen voll, spulen routiniert unser kommunikatives Repertoire ab.
Des kitschigen Abendhimmels dritter Teil entschädigt für alles.
Beck's Pisse veranlasst jedoch zu verfrühtem Aufbruch.
4. Akt: Die Blaue Periode
Weil Weltkindertag ist. Rabopelado und buffu verausgaben sich künstlerisch. Wir brechen radikal mit Konventionen. Reaktionär kombinieren wir Broschüren.
Es wird richtig verrückt. Kubistische Einflüsse auf dem Tresen. Ein subversives Happening mit Wasserflaschen. "Sie wissen, was ich meine?"
Am Ende schmerzen die Bauchmuskeln ob der sich steigernden Albernheiten.
Eine Abschiedsrunde führt nochmal auf das Parkhausdach und die Kaiserburg und schließt mit dem bekannten Müllberg in Nürnberg.
4 1/2. Akt: Meschugge
Das Herbststillleben ist die große Stille vor dem Sturm.
Zwei Mal innerhalb weniger Stunden werden wir stumme Zeugen eines kollektiven neuronalen Sicherungsdurchknalls. Entsetzt glotzt buffu auf die Horden kleiner Menschen, die nach Bückware gieren.
Die Schulphobie bestätigt sich, aus akut wird chronisch. In größter Schockstarre verharrt buffu nach jenem martialischen und ohrenbetäubenden Übergriff im Abseits und wünscht sich die Beutelratte zurück. Sie operiert konspirativ und behält Contenance.
Die Hand greift ratzfatz nach Federweißer. Potzblitz. Geht wieder. Und wieder naht ein betrüblicher Abschied heran. Ghettofaust und weg. Da offenbart sich für buffu schmerzlich die Tragik.
Schon ist's Nacht und buffu zurück auf Spreediventerritorium. Vielleicht auf bald, Nämberch.
Ms Ü und Mr B - Diener der föderalen Institution für Wahrheitskunde
die Herren Kö und Kla - kompetente Ansprechpartner auf den Gebieten der Atomphysik, Biochemie, Neuropsychologie, Astronomie und Fahrzeugtechnik (insbesondere fordistische Autobatterien)
el rabopelado - staatlich geprüfte Lebkuchenexpertin
das niedere Volk
buffu
Prolog
Das Opernhaus.
Die Stadtmauer.
Der Fluss. Die Pegnitz.
Blick von der hoch gelegenen Kaiserburg auf die Dächer der Altstadt.
Die Frauenkirche, auf deren Boden vormals eine Synagoge stand.
Sonnenblumen vor dem Henkerhaus.
So sieht Nürnberg aus. Es gibt auch viele, vornehmlich im gotischen Stile gebaute Kirchen. Vor einer dieser, der Lorenzkirche, findet eine Kundgebung der Partei "Die Rechte" statt, die ordentlich gegen Flüchtlinge und Asylbewerber wettert. Dagegen hat sich eine größere Menge Gegendemonstranten formiert, die lautstark das rechtsradikale Gedankengut wegpfeift und -brüllt. Die Pozilei als Wellenbrecher zwischen den Fronten.
Buffu beobachtet nachdenklich das actio-reactio-Spielchen. Das ergatterte Fußpils bringt keine Ruhe für den Geist.
1. Akt: grumpy thursday
Weil Weltblubberkopftag ist, mutmaßlich. Equal goes it loose. Der grantige Wutbürger und der unleidliche Reichsbürger bestürmen uns. Meckern und miesepetern, bla und blubb.
Abseits vom Standort. Rabopelado horcht einem Monolog. "Sie wissen, was ich meine?" [Ganz ehrlich: Nein, weil Gehirn auf Durchzug]
Mutter und Sohn (Kla&Kö: Mann und Frau; buffu: Großmutter und Enkel?; rabopelado: Vater und Tochter?) reißen das Ruder rum. Ihren Rat befolgend besteigen wir ein Parkhausdach. Des kitschigen Abendhimmels erster Teil.
2. Akt: Allmächd!
Rauf und runter geht's durch das Treppenhaus. Dermaßen berauscht beginnen wir frisch und euphorisiert den neuen Arbeitstag.
Wir lernen eine Lektion in fränkischer Mundart. Das vielseitig einsetzbare "allmächd" spielt in derselben Liga wie "trudno" (Vgl. Eintrag vom 11. März 2014).
Auch lernen wir absonderliche Einrichtungen kennen. So existiert ein "Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V." und ein Dialysemuseum in Fürth, das in die "Geschichte der Dialyse - die künstliche Niere von den Anfängen bis heute" einführt.
Die Speisen in Mittelfranken sind deftig: Halbseidener Kloß mit Knusperle, Schäufela (Stück Schweineschulter), Drei im Weckla (3 Wörschdla (Würste) im Brot). It's me sausage, schießt's buffu durch den Kopf.
Vielleicht ließe sich aus der Wurst- und Fleischversessenheit Profit schlagen mit einer Serie einzigartiger Fleischdüfte: heute mal der "Bierschinken", morgen lege ich "Schweinshaxe" auf.
Auf der Kaiserburg gibt es später des kitschigen Abendhimmels zweiter Teil.
Noch später versumpfen Herr Kö und buffu in der lärmigen Betonwüste. Schön war's trotz der Automobile und Abgase.
3. Akt: Darauf'n Keks
Weil Weltmüslitag ist. Es ist viel los, sonnig und warm. Hau raus, was im Lagercontainer steckt. Entrückt, aber würdevoll drehen wir erneut am Rad, verstricken uns in Konversationen mit dem niederen Volk, stopfen Stofftaschen voll, spulen routiniert unser kommunikatives Repertoire ab.
Des kitschigen Abendhimmels dritter Teil entschädigt für alles.
Beck's Pisse veranlasst jedoch zu verfrühtem Aufbruch.
4. Akt: Die Blaue Periode
Weil Weltkindertag ist. Rabopelado und buffu verausgaben sich künstlerisch. Wir brechen radikal mit Konventionen. Reaktionär kombinieren wir Broschüren.
Es wird richtig verrückt. Kubistische Einflüsse auf dem Tresen. Ein subversives Happening mit Wasserflaschen. "Sie wissen, was ich meine?"
Am Ende schmerzen die Bauchmuskeln ob der sich steigernden Albernheiten.
Eine Abschiedsrunde führt nochmal auf das Parkhausdach und die Kaiserburg und schließt mit dem bekannten Müllberg in Nürnberg.
4 1/2. Akt: Meschugge
Das Herbststillleben ist die große Stille vor dem Sturm.
Zwei Mal innerhalb weniger Stunden werden wir stumme Zeugen eines kollektiven neuronalen Sicherungsdurchknalls. Entsetzt glotzt buffu auf die Horden kleiner Menschen, die nach Bückware gieren.
Die Schulphobie bestätigt sich, aus akut wird chronisch. In größter Schockstarre verharrt buffu nach jenem martialischen und ohrenbetäubenden Übergriff im Abseits und wünscht sich die Beutelratte zurück. Sie operiert konspirativ und behält Contenance.
Die Hand greift ratzfatz nach Federweißer. Potzblitz. Geht wieder. Und wieder naht ein betrüblicher Abschied heran. Ghettofaust und weg. Da offenbart sich für buffu schmerzlich die Tragik.
Schon ist's Nacht und buffu zurück auf Spreediventerritorium. Vielleicht auf bald, Nämberch.
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Dienstag, 15. September 2015
Ein Tag im offenen Denkmal
buffuannbuffu, 22:42h
Crijs, pelle und buffu essen spät Frühstück. Dann besuchen die Drei die ehemalige Hutfabrik Gattel.
Das hiesige Industriedenkmal bietet Wohnraum für 80 Menschen. Es hat einen großen Garten. Es hat einen grünen Innenhof. Es hat eine Dachterrasse.
Eine Bewohnerin führt uns durch einige der weitläufigen Wohnungen. Buffu tastet sich vor auf dem knarzenden Dielenboden und legt einen Kopfkino-Film ein. Wie das wohl wäre, hier zu wohnen?
Familie Gattel war jüdisch. Und endete im KL. Zwei Stolpersteine mahnen.
Wir schlendern zu den Überresten des Kurbades Luisenbad in der Badstraße. Ein verwunschener Hinterhof empfängt uns.
Der Tag klingt aus an diesem Denkmal. Dort soll man bald wieder schwimmen gehen können.
Der Abend beginnt. Hinaus aufs Feld. Hamburg war gestern. Heute ist das dicke B. Hamburg war aber geiler. *Tischchen
Das hiesige Industriedenkmal bietet Wohnraum für 80 Menschen. Es hat einen großen Garten. Es hat einen grünen Innenhof. Es hat eine Dachterrasse.
Eine Bewohnerin führt uns durch einige der weitläufigen Wohnungen. Buffu tastet sich vor auf dem knarzenden Dielenboden und legt einen Kopfkino-Film ein. Wie das wohl wäre, hier zu wohnen?
Familie Gattel war jüdisch. Und endete im KL. Zwei Stolpersteine mahnen.
Wir schlendern zu den Überresten des Kurbades Luisenbad in der Badstraße. Ein verwunschener Hinterhof empfängt uns.
Der Tag klingt aus an diesem Denkmal. Dort soll man bald wieder schwimmen gehen können.
Der Abend beginnt. Hinaus aufs Feld. Hamburg war gestern. Heute ist das dicke B. Hamburg war aber geiler. *Tischchen
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Donnerstag, 10. September 2015
Kyiv. Holodomor
buffuannbuffu, 19:36h
Tod durch Hunger.
In den Jahren 1932/33 gab es eine verheerende Hungersnot in der Ukraine. Millionen Menschen starben.
Die Einen sehen die agrarische Zwangskollektivierung, angeordnet von Stalin und seinen Bolschewiki-Schergen, als Ursache. Die Anderen werten die durch Dürre hervorgerufene Missernte als Hauptursache.
Die Ukraine, insbesondere Ex-Präsident Viktor Juschtschenko, setzt sich für die internationale Anerkennung des Holodomors als Völkermord ein.
Während seiner Amtszeit ließ Juschtschenko ein Denkmal errichten und eine Gedenkmünze prägen.
Anfang August dieses Jahres ist in Washington D.C. eine Gedenkstätte errichtet worden. Die USA erkennen den Holodomor als Genozid am ukrainischen Volke an.
Russland nicht.
Kalter Krieg vorbei? Mmh..
In den Jahren 1932/33 gab es eine verheerende Hungersnot in der Ukraine. Millionen Menschen starben.
Die Einen sehen die agrarische Zwangskollektivierung, angeordnet von Stalin und seinen Bolschewiki-Schergen, als Ursache. Die Anderen werten die durch Dürre hervorgerufene Missernte als Hauptursache.
Die Ukraine, insbesondere Ex-Präsident Viktor Juschtschenko, setzt sich für die internationale Anerkennung des Holodomors als Völkermord ein.
Während seiner Amtszeit ließ Juschtschenko ein Denkmal errichten und eine Gedenkmünze prägen.
Anfang August dieses Jahres ist in Washington D.C. eine Gedenkstätte errichtet worden. Die USA erkennen den Holodomor als Genozid am ukrainischen Volke an.
Russland nicht.
Kalter Krieg vorbei? Mmh..
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Kyiv. Mykolaiv. Leninopad
buffuannbuffu, 18:39h
Im Dezember 2013 beginnt in Kyiv der Fall des Lenin. Wie Blätter im November (listopad) fallen nach und nach die Statuen im ganzen Land. Demaskierter Torso des Realsozialismus. Demontierter Geist des sowjetischen Einst. Ein Symbol für Bruch und verheißungsvollen Neuanfang.
In Mykolaiv stürzt der metallene Lenin am 21. Februar 2014. Neue gesellschaftliche Kräfte bezwingen symbolhaft ein altes politisches System, das lange noch wie ein Scharlatan die Herzen und Köpfe verführt(e). Die Menschenmenge jubelt. Der Sockel erhält einen neuen Anstrich. Die ukrainische Flagge wird gehisst.
Paint it blue and yellow.
Brücken, Zäune, Mauern werden überall von euphorisierten Menschen in den ukrainischen Nationalfarben getüncht.
Ein identitätsstiftender nationalistischer Narrativ ist transferiert in die materialistische Welt. Dialektik von Idee und Materiellem.
Was passiert da bloß in der Ukraine?
Buffu ist erschrocken über diesen banalisierten alltäglichen Nationalismus. Das zur Schau gestellte Wappen, das inbrünstige Singen der Nationalhymne und ein Bagatellisieren des Rechten Sektors verstimmen empfindlich.
Vielleicht braucht das Maidan-Kollektiv aber auch diese symbolischen Konstruktionsprinzipien nationaler Identität, um sich neu zu erfinden, um zu funktionieren. Doch wühlt das Phänomen Fragen auf.
Wie inklusiv kann dieser Nationalismus sein? Entsteht eine rundum erneuerte Gesellschaft, fußend auf kollektiver Verantwortung? Oder bröckelt bald die getrocknete Farbe und die hässliche Fratze eines radikalen Ethno-Nationalismus kommt zum Vorschein?
In Mykolaiv stürzt der metallene Lenin am 21. Februar 2014. Neue gesellschaftliche Kräfte bezwingen symbolhaft ein altes politisches System, das lange noch wie ein Scharlatan die Herzen und Köpfe verführt(e). Die Menschenmenge jubelt. Der Sockel erhält einen neuen Anstrich. Die ukrainische Flagge wird gehisst.
Paint it blue and yellow.
Brücken, Zäune, Mauern werden überall von euphorisierten Menschen in den ukrainischen Nationalfarben getüncht.
Ein identitätsstiftender nationalistischer Narrativ ist transferiert in die materialistische Welt. Dialektik von Idee und Materiellem.
Was passiert da bloß in der Ukraine?
Buffu ist erschrocken über diesen banalisierten alltäglichen Nationalismus. Das zur Schau gestellte Wappen, das inbrünstige Singen der Nationalhymne und ein Bagatellisieren des Rechten Sektors verstimmen empfindlich.
Vielleicht braucht das Maidan-Kollektiv aber auch diese symbolischen Konstruktionsprinzipien nationaler Identität, um sich neu zu erfinden, um zu funktionieren. Doch wühlt das Phänomen Fragen auf.
Wie inklusiv kann dieser Nationalismus sein? Entsteht eine rundum erneuerte Gesellschaft, fußend auf kollektiver Verantwortung? Oder bröckelt bald die getrocknete Farbe und die hässliche Fratze eines radikalen Ethno-Nationalismus kommt zum Vorschein?
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